Mein Buch:
Halt im Sturm - Selbsthilfe bei Erschöpfung, Stress sowie in Zeiten innerer Unruhe oder Veränderung
Dein Begleiter zu mehr innerer Stärke, Resilienz und Selbstfürsorge
Halt im Sturm – Dein Praxisbuch für schwierige Zeiten und den Alltag
Wenn das Leben dich herausfordert – finde deinen Halt. In dir.
Du fühlst dich gestresst, erschöpft, überfordert oder innerlich leer?
Du stehst mitten im Sturm des Lebens – oder möchtest dich innerlich stärken, bevor er losbricht?
Du möchtest dich selbst, dein Umfeld und das Leben besser verstehen?
Du wünschst dir mehr Gesundheit, Klarheit, Mitgefühl, Leichtigkeit und Lebensfreude?
Dann ist dieses Buch für dich.
„Halt im Sturm“ ist kein trockener Theorieratgeber. Es ist ein tief fundiertes, liebevoll und lebendig geschriebenes Praxisbuch, das dich im Alltag und in schwierigen Lebensphasen begleitet – wie ein vertrauensvolles, aufbauendes, motivierendes Gespräch mit einer engen Freundin. Du kannst es chronologisch lesen oder intuitiv aufschlagen – genau dort, wo du Halt, Klarheit oder einen neuen Blickwinkel brauchst.
Was dich erwartet:
•Alltagstaugliche Übungen für Resilienz, innere Balance und Burnout-Prävention
•Berührende Geschichten aus dem echten Leben
•Tief verwurzelte Weisheit aus verschiedenen Traditionen
•Impulse, die dich begleiten und tragen, zur liebevollen Persönlichkeitsentwicklung und für ein friedvolleres Miteinander
Dieses Buch hilft dir, herausfordernde Situationen besser zu verstehen, innere Ressourcen wie Selbstliebe, Akzeptanz, Dankbarkeit, Vertrauen, Leichtigkeit, Humor, Mitgefühl sowie Lebensfreude u.v.m. aufzubauen und aus jeder Krise etwas Sinnvolles mitzunehmen. Du lernst, nicht in der Ohnmacht stecken zu bleiben, sondern an deinen Erfahrungen mit mehr Selbstfürsorge und Selbstverantwortung zu wachsen. Im Mittelpunkt steht das B.L.i.A.!®-Prinzip – Be Love in Action: Ein achtsamer, herzverbundener Weg, Liebe und Mitgefühl im Alltag zu leben – mit dir selbst und anderen. Es zeigt dir praxisnah, wie du dein Herz öffnest, deine Kraft zurückholst und dein Leben bewusst, liebevoll und friedvoll gestaltest.
Dieses Buch ist für dich, wenn du:
•dich nach innerem Frieden, Stabilität und Sinn sehnst
•deine Resilienz aufbauen oder vertiefen möchtest
•liebevolle Beziehungen leben willst – mit dir selbst und deinem Umfeld
•Selbstfürsorge wirklich in deinen Alltag integrieren möchtest
•auf allen Ebenen Heilung suchst: körperlich, emotional, mental und spirituell
•bereit bist, liebevolle Verantwortung für dein Leben zu übernehmen
„Halt im Sturm“ ist dein Werkzeugkasten, dein Mutmacher, dein täglicher Begleiter. Es entstand aus gelebter Erfahrung, therapeutischer Arbeit und jahrelanger Begleitung von Menschen – geschrieben von Claudia Mannheims: Heilpraktikerin, Life-Trust-Coach, Yogalehrerin und Lebensreisende mit Tiefgang und Herz. Ergänzend zum Buch bietet sie begleitende Online- und Präsenzkurse an, darunter Selbstfürsorge-Zirkel, „Halt im Sturm“-Abende und Wochenend-Workshops für alle, die sich nach echter Begegnung, heilender Gemeinschaft und liebevoller Rückverbindung mit sich selbst sehnen.
Hinweis: Dies ist die überarbeitete Neuauflage des Buches „Das B.L.i.A.!®-Prinzip“ (2022) mit neuem Titel, Untertitel und Cover. Inhaltlich bleibt es so kraftvoll, warmherzig und heilsam wie zuvor.
Hörprobe
Kapitel 11: Entdecke deine kindliche Neugierde und Verspieltheit wieder!.
Dieses Kapitel hat mein inneres Kind für dich und dein inneres Kind geschrieben. Ich sollte es am besten selbst regelmäßig lesen und mir den Inhalt zu Herzen nehmen: Kontrolle und Perfektionismus ade! Kinder haben überhaupt keine Lust auf langes Gerede, auf langes Überlegen. Sie wollen einfach nur machen, geleitet von ihrer unbändigen Freude an dem, was sie tun. Hier! Jetzt! Deshalb ist dieses Kapitel wohl auch so außergewöhnlich kurz und lebendig.
Viel Spaß beim Hören!

Praxis-Übungen aus Kapitel 15:
Achtsame Kommunikation und Wertschätzung sind der Nährboden, auf dem lebendige Beziehungen gedeihen
Was genau sind achtsame Kommunikation und Wertschätzung, und wie kannst du sie leben? Welchen Einfluss nehmen sie auf dein Leben und deine Beziehungen?
Ich halte dieses Kapitel für eins derer mit der größten, sofort spürbaren (Aus)Wirkung nicht nur auf dein Innenleben, sondern auf dein gesamtes Umfeld von ganz nah bis letztlich weltweit. In der Art wie du kommunizierst liegt enorm viel Potenzial, deine Innen– und Außenwelt je nachdem zu einem helleren oder dunkleren Ort werden zu lassen! Da ich es als eine meiner Hauptlebensaufgaben angenommen habe, Trennung zwischen den Menschen auszuheilen und Brücken zu bauen, ist mir dieses Kapitel mit seinen vielen praktischen Lösungsvorschlägen immens wichtig. Also, mach dich auf spannende Erkenntnisse und maximalen Praxiseffekt gefasst! Wir starten erst einmal behutsam durch mit der Definition der beiden Begriffe.
Anmerkung der Autorin: In diesem Kapitel erläutere ich verschiedene Techniken und Modelle rund um das Thema Kommunikation wie das 4-Ohren-Modell, die 5 Sprachen der Liebe, die Gewaltfreie Kommunikation, das Zwiegespräch, die Annahme von konstruktiver Kritik, das Feedback und das Feedforward, der Umgang mit destruktiver Kritik und Schuldzuweisungen, die 4 Apokalyptischen Reiter in einer Beziehung, etc.
Übungen aus dem Praxisteil von Kapitel 15
1. Betrachte heute einmal deine Unterhaltungen unter dem Gesichtspunkt des 4–Ohren–Modells! Mit welchen Ohren beziehungsweise Schnäbeln hören sowie sprechen du und deine Gesprächspartner? Welche Erkennt–nisse kannst du gewinnen?
2. Finde heraus, mit welcher Liebessprache du hauptsächlich anderen Personen deine Zuneigung gegenüber ausdrückst. Versuche dann zu erkennen, welche Liebessprache andere Menschen (dein Partner, Kinder, Eltern, Freunde, Kollegen etc.) zu sprechen scheinen.
3. Falls du bisher eine andere Liebessprache als dein Partner gesprochen hast, versuche doch heute einmal, in seiner Sprache mit ihm zu kommuni–zieren und sage ihm, in welcher Sprache du deine Zuneigung ausdrückst. Dann kann er deine Liebesbotschaften in Zukunft auch besser erkennen. Das bringt euch (wieder) näher zusammen.
4. Setze dich doch in den nächsten Wochen einmal intensiver mit der Technik der Gewaltfreien Kommunikation auseinander und übe deren Anwendung in der täglichen Praxis. Auch, wenn es sich am Anfang noch etwas hölzern anfühlen kann, sich in der 4–er–Schrittfolge durch ein Gespräch zu bewegen, so wird es von Tag zu Tag flüssiger und natürlicher gelingen und klingen. Lass dich von der positiven Wirkung auf dich und dein Umfeld überraschen!
5. Lege mit deinem Lebenspartner oder mit anderen dir wichtigen engen Beziehungspartnern (Kinder, Kollegen, Freunden etc.) Termine für euer Zwiegespräch fest. Sorge für die regelmäßige Praxis und freue dich über den positiven Effekt auf deine Beziehungen!
6. Beobachte heute einmal dein Kritikverhalten! Bist du konstruktiv oder destruktiv unterwegs? Was kannst du verbessern? Falls du destruktiv unterwegs sein solltest: was sind deine Trigger und Beweggründe? Versuche, die Gründe zu entlarven und zu bearbeiten, um deine Beziehungen zu verbessern oder sogar zu retten! Wachse innerlich daran!
7. Überprüfe heute einmal deine Art und Weise, andere zu kritisieren! Gelingt es dir schon regelmäßig, die Regeln der konstruktiven Kritik, sowohl im Austeilen als auch in der Annahme anzuwenden? Probiere doch einmal aus, was passiert und wie es sich anfühlt, eher Feedforward als Feedback zu geben. Wäre heute nicht ein guter Tag zum Üben?
8. Erinnere dich an die Geschichte mit den Kindern im Sandkasten! Wann hast du dich das letzte Mal mit in den Sandkasten gesetzt? Was kannst du daraus lernen? Versuche, bei nächster Gelegenheit am Rand stehen zu bleiben. Lass dein erwachsenes Ich dein inneres Kind liebevoll an die Hand nehmen und hilf ihm, die Einladung zur Sandschlacht bewusst abzulehnen!
9. Analysiere deine Beziehungen: sind irgendwo apokalyptische Reiter unterwegs? Was ist zu tun, um sie (noch) rechtzeitig nach Hause zu schicken?
10. Bitte denke daran: Be Love in Action! Frage dich so oft es geht: „Wie kann ich mir und anderen durch meine wertschätzende und bewusste Kommunikation das Leben liebevoller, friedvoller, freudvoller gestalten?“

Leseprobe
Auszug aus Kapitel 2:
Loslassen macht frei
Im Grunde genommen ist das ganze Leben eine Übung in der Kunst des Loslassens. Vom ersten Atemzug bei unserer Geburt bis zum letzten Atemzug in der Stunde unseres Todes heißt es Atemzug um Atemzug Altes, Verbrauchtes loszulassen, um Neues, Lebenspendendes aufnehmen zu können. Alles ist ein ständiger Wechsel von Loslassen und Annehmen. Das Sanskritwort Parinama in der Yoga–Philosophie beschreibt, dass nichts sicher ist in dieser Welt, außer der ständigen Veränderung. Im Yoga wird unter anderem auch aus diesem Grund sehr viel Wert auf die Beobachtung des Atems gelegt. Wir können hierbei viel für unser Leben lernen: beim Ausatmen vertrauen wir darauf, dass wir danach auch wieder neue frische Luft, die uns Energie und Leben schenkt, werden einatmen können. An sich funktioniert das vollkommen unbewusst, und wir machen uns außer bei Erkrankungen der Atmungsorgane oder in Situationen des Sauerstoffmangels keine großen Gedanken oder Sorgen um den nächsten Atemzug. Im Yoga wird besonders dem Ausatmen Aufmerksamkeit geschenkt, da gerade die Konzentration auf und die Verlängerung des Ausatmens zu tiefer Entspannung führen kann.
Genauso führt Loslassen auf emotionaler Ebene zu innerer Ruhe und tiefem innerem Frieden. Wenn wir mit dem Fluss des Lebens fließen, das heißt vertrauensvoll Altes loslassen, das uns nicht mehr dienlich ist, und indem wir die Dinge so annehmen wie sie nun einmal sind, dann fühlt sich das Leben leicht an. Dann können wir ein Leben in Leichtigkeit genießen trotz aller Herausforderungen. Wir leisten den Veränderungen in unserem Leben keinen Widerstand, nehmen alles so an, wie es sich uns präsentiert. Wir lernen damit umzugehen, indem wir darauf vertrauen, dass es genauso für unser Wachstum richtig ist, und es irgendwie immer weitergeht. Versuchen wir stattdessen, gegen die Strömung zu schwimmen, an unseren eigenen Vorstellungen, Personen, Gegenständen oder Umständen festzuhalten und uns gegen Veränderungen zu wehren, dann ist das unglaublich kräftezehrend. Und letztlich reißt es uns dann doch mit dem Strom mit. In diesem Fall fühlt sich das Leben wie ein endloser Kampf an. Wenn wir hingegen alles, was uns ins Leben gegeben wird, dankbar annehmen und gleichzeitig sofort wieder innerlich loslassen lernen, dann trägt uns der Strom des Lebens. Angenommen du kaufst dir eine schöne Porzellantasse und entspannst dich in den Gedanken, dass alles seine Zeit hat und die Tasse jederzeit kaputtgehen könnte, dann lässt du sie damit bereits in Moment des Kaufs innerlich los. Dann kannst du leichter mit ihrem tatsächlichen Zerbrechen umgehen, falls es denn passiert, weil du die Möglichkeit des Zerbrechens von Anfang an akzeptiert hast. Bis dahin genießt du bewusst jede Tasse Tee, die du daraus trinkst. Auf eine Partnerschaft oder sonstige Beziehung zu einem Mensch oder Tier übertragen bedeutet das: wenn du dieses Wesen mit Beginn der Beziehung bewusst innerlich sofort wieder los– und damit freilässt, hast du die Chance auf eine erwachte Beziehung. Leiden entsteht in dem Moment, in dem wir an etwas oder jemandem anhaften und Widerstand leisten gegen die Vorstellung, etwas oder jemanden wieder verlieren zu können.
Wie wäre es, mittels der Akzeptanz der Vergänglichkeit, den jetzigen Moment bewusst und dankbar zu genießen und ihn im selben Augenblick loszulassen? Wie viel freier und lebendiger könnten wir unser Leben und unsere Beziehungen erfahren?
Was genau bedeutet Loslassen, wie kannst du diese Fähigkeit in dir kultivieren und welchen Einfluss nimmt sie auf dein Leben und deine Beziehungen?
Loslassen von ungesunden Denk– und Verhaltensmustern ist eine bewusste Entscheidung
Ich finde, eine der ermächtigendsten Nachrichten in Sachen Loslassen ist, dass es jederzeit meine freie Wahl ist, loslassen zu wollen oder nicht. Mit dieser Erkenntnis verlasse ich sofort die Opferrolle und kann wieder die Schöpferrolle für mein Leben und mein Glücklich– oder Unglücklichsein übernehmen. Dies wird besonders schnell deutlich, wenn ich mir klarmache, was ich alles aktiv loslassen kann. Es geht nämlich nicht nur darum, das Loslassen in den großen Themen unseres Lebens wie Beziehungen, Job und Vergangenheit zu vollziehen. Sondern es geht vor allem auch darum, dies bei den vielen kleinen Themen unseres Alltags, die einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden haben, zu üben. Gerade hierin liegt ein ziemlich großes Potential, unsere Beziehungen und damit unser ganzes Leben, also auch unser Innenleben liebevoller, freudvoller und friedvoller zu gestalten. Da wäre zunächst einmal der in manchen Menschen sehr ausgeprägte Drang, sich über dies und das zu ärgern, und dann ewig darauf rumzukauen wie ein Hund auf einem alten, zähen Knochen. Nicht, weil es Sinn machen würde, sondern aus einer zänkischen Grundhaltung heraus. Wir reden hier nicht darüber, dass man sich über gelegentlich vorkommende berechtigte Ärgernisse auf–, dann aber auch schnell wieder abregt, sondern darüber, dass man sich auf jedes nur mögliche Ärgernis stürzt, es extrem aufbauscht und ewig daran festhält. Das ist eine äußerst effektive Methode, seine kostbare Lebensenergie sinnlos zu verschleudern und sich selbst und seinen Mitmenschen das Leben zu verleiden. Diese Weisheit wollte uns schon Buddha lehren:
„An Ärger festhalten ist wie wenn du ein glühendes Stück Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen – derjenige, der sich dabei verbrennt, bist du selbst.“ – Buddha (ca. 563–483 v.Chr.), auch: Siddhartha Gautama, Begründer des Buddhismus
Versuche einmal, dich in das nachfolgende sehr lebensnahe Beispiel (angelehnt an die Ausführungen zum Thema Ärger von Kurt Tepperwein und Vera F. Birkenbihl) einzufühlen: Stell dir vor, du bist im Auto unterwegs und fährst – nichts Böses ahnend – auf der rechten Fahrspur der Autobahn. Urplötzlich rauscht von hinten ein Auto an dir vorbei und schert so knapp vor dir ein, dass du genötigt bist, auf die Bremse zu gehen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Der andere Fahrer erwischt gerade noch die nächste Ausfahrt und verschwindet damit genau so plötzlich aus deinem Blickfeld und deinem Leben wie er darin aufgetaucht ist. Wirklich? Höchstwahrscheinlich passiert eher Folgendes: du regst dich lauthals über dieses unverschämte, rücksichtslose Verhalten auf und rufst dem anderen Fahrer wütend einige Worte deines Unmuts hinterher. In deinem Kopf erzählst du dir eine lange, negative Geschichte über diesen unmöglichen Menschen. In deinem Körper erledigen das durch deinen Ärger ausgestoßene Adrenalin und andere Stresshormone machtvoll ihre Arbeit. Sie treiben deinen Puls und deinen Blutdruck in die Höhe, dein Gesicht bekommt Zornesfalten, deine Verdauungsorgane werden gestört, dein Immunsystem geschwächt, um nur einige der negativen Auswirkungen zu nennen. Da Stresshormone wie Adrenalin nur über Bewegung abgebaut werden können, sich aber in diesem Fall leider nur dein Auto bewegt und du noch lange still darinsitzt, bleibt dein Körper auch weiterhin unter dem Einfluss des Adrenalins. Obwohl der andere Fahrer schon viele Minuten und Kilometer raus aus deinem Leben gefahren ist, schadest du deiner Stimmung und deiner Gesundheit unentwegt weiter. Der andere hat wahrscheinlich noch nicht einmal etwas davon mitbekommen. Wenn du dann bei deiner Arbeitsstelle oder abends zuhause ankommst, erzählst du jedem, der es hören möchte oder nicht, die Geschichte im Detail erneut und gibst damit dem Ärger jedes Mal erneut freien Lauf. Und da dein Gehirn nicht unterscheiden kann, ob du die Situation gerade wirklich erlebst oder ob du sie dir nur in deiner Erinnerung vorstellst, reagiert dein Körper, der ja vom Gehirn gesteuert wird, jedes Mal mit der Ausschüttung von Stresshormonen – mit den entsprechenden gesundheitsschädlichen Auswirkungen. Welchen Sinn macht es, sich selbst so schlecht zu behandeln? Und nicht nur du schüttest dabei Stresshormone aus, sondern den Menschen, denen du die Geschichte erzählst und die sich die Situation dann im Geiste vorstellen, passiert dasselbe. Wahrscheinlich wenigstens in etwas abgeschwächter Dosis. Welchen Sinn macht es, dein Umfeld so schlecht zu behandeln? Dieselben emotionalen und körperlichen Reaktionen laufen übrigens ab, wenn du Filme oder Nachrichten siehst, liest oder hörst. Dein Gehirn reagiert so, als würdest du die Situation gerade live durchleben. Deshalb ist es auch so wichtig, den Inhalt und den Umfang des eigenen Medienkonsums bewusst auszuwählen.
Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, dass wir uns nur noch so wenig wie möglich ärgern wollen, weil wir erkannt haben, dass Ärger uns und unserem Umfeld nur schadet, dann können wir auf solche Alltagsituationen anders reagieren lernen. In dem oben geschilderten Fall könntest du dir, auch wenn nach dem ersten Schreck zunächst einmal der Ärger an die Tür klopft und in dein System eintreten möchte, innerlich Stopp sagen. Du könntest dir stattdessen im Kopf eine positive Geschichte erzählen, die dich erhebt. Du könntest bewusst umschalten und Dankbarkeit dafür empfinden, dass du geistesgegenwärtig genug warst, um richtig reagiert und einen Unfall verhindert zu haben. Du könntest Mitgefühl für den anderen Fahrer aufbringen, der sich eventuell in höchster Zeitnot befand, weil er zum Beispiel noch rechtzeitig bei seiner schwangeren Frau im Krankenhaus ankommen wollte, um bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein. Du kannst dich darüber freuen, dass du durch dein umsichtiges Verhalten körperliche Schäden, Besuche in der Werkstatt, Zeit für die Abwicklung mit den Versicherungen etc. verhinderst hast. Wenn du dein Erlebnis dann Menschen in deinem Umfeld erzählst, dann verbreitest du positive Gefühle wie Erleichterung, Dankbarkeit, Mitgefühl und auch eine Portion Selbstwertschätzung. Im besten Falle färbt deine Reaktionsweise auf dein Umfeld ab. Die hierbei angewandte Technik nennt sich übrigens ‚Reframing‘, was so viel bedeutet, wie ‚der Situation einen neuen Rahmen geben‘. Im Grunde genommen geht es darum, dass wir bewusst auf die Geschichten achten, die wir uns jederzeit in unserem Geiste erzählen. Wir können uns entscheiden, ob wir das berühmte Glas halbvoll oder halbleer sehen wollen. Wenn ich darüber nachdenke, wie oft in unserem Alltag, wir in vermeintlich ärgerliche Situationen geraten, dann verbirgt sich im Loslassen des sich Ärgerns immenses Potential, wertvolle Lebensenergie einzusparen und sich ein liebevolleres, freudvolleres, friedlicheres Leben zu kreieren.
Wie würde es sich auf dein Leben auswirken, dich bewusst dafür zu entscheiden, das ‚Sich–Ärgern‘ loszulassen und die Technik des positiven Reframings zu kultivieren?